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Wurdet ihr schon einmal von der Liebe enttäuscht? Ich kann
nicht behaupten, dass ich wirklich verletzt wurde. Dafür bin ich viel zu
zurückhaltend in dieser Hinsicht. Aber ich habe bei den Leuten in meinem Umfeld
gesehen, wie sich Personen gegenseitig wehtun.
Auch Paula Herzog aus „Herz sucht Callboy“ wurde von der
Liebe enttäuscht und das ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag. Danach hat sie
sich entschlossen, so schnell nicht wieder eine Beziehung mit einem Mann
einzugehen und der Liebe abzuschwören. Für einen Neuanfang zieht sie nach New
York und wird dort Scheidungsanwältin. Nach einigen erfolgreichen Fällen wird
ihr die Juniorpartnerschaft in ihrer Kanzlei angeboten. Doch dafür muss sie
nicht nur ihren größten Konkurrenten vor Gericht besiegen, sondern auch
verheiratet sein. In ihrer Verzweiflung und nach einigen geplatzten Dates,
findet sich Paula in einem Stripclub wieder. Scott, ein Stripper, der sich
freiwillig für den Job bewirbt, ist ihre letzte Hoffnung. Doch er entpuppt sich
als alles, was Paula nicht von einem Mann möchte. Schaffen es die beiden, sich
zusammenzureißen und ihre Scheinehe glaubwürdig über die Bühne zu bringen?
Nach einigen Startschwierigkeiten, habe ich mich in das Buch
verliebt. Der Anfang hat sich ziemlich gezogen und ich musste mich zunächst mit
dem Schreibstil arrangieren. Aber danach war das Buch ein absoluter Traum.
Paula verkörpert eine typische Deutsche. Etwas prüde, immer akkurat und
pünktlich. Scott dagegen nimmt das Leben so wie es kommt und ist meistens
unpünktlich. Die beiden sind so gegensätzlich, dass eine ausgeglichene
Beziehung zwischen den beiden unmöglich scheint. Zu Beginn wirkt Scott sehr
oberflächlich und stellt immer wieder seine Unzuverlässigkeit unter Beweis. Ich
muss zugeben, dass ich ihn anfangs nicht ausstehen konnte und ihn sehr
anstrengend fand. Zum Ende hin habe ich dann doch seine tieferen Schichten
entdeckt und mit Paula zusammen erkannt, dass hinter dem lockeren Stripper ein
gebildeter talentierter Mann steckt. Ich finde, er hat die Story mit seinen witzigen
Kommentaren aufgelockert und sich später als sehr passender männlicher
Protagonist erwiesen.
Paula hingegen war mir schon ab der ersten Seite sympathisch. Sie hört eher auf
ihren Kopf als auf ihr Herz und verbockt daher so Einiges. Trotzdem waren ihre
Entscheidungen immer logisch und nachvollziehbar. Gerade deshalb konnte ich sie
wahrscheinlich so gut leiden. Beide Protagonisten sind durch ihre Ecken und
Kanten wirklich authentisch.
Zu Beginn kommt die Geschichte schwer in Gang, wird aber mit der Zeit immer
leichter zu lesen.
Ich habe das ganze Buch nur zwei Ausgangsmöglichkeiten für die Story gesehen
und wäre mit beiden nicht zufrieden gewesen. In diesem Punkt hat mich die
Autorin wirklich überrascht, denn sie hat das perfekte Ende gefunden, mit dem
ich dann auch glücklich bin. Die Spannung war für mich also gerade zum Ende hin
hoch und wurde, meiner Meinung nach aufgelöst.
Obwohl das Buch kein typisches Beispiel für tiefgründige Geschichten ist, hat
es mich doch zum Nachdenken gebracht. Besonders die Zitate zum Thema Liebe
waren durchaus interessant.
Fazit: „Herz sucht Callboy“ von Anna Fischer hat mich mit
sich gerissen und die Figuren haben mich in ihren Bann gezogen. Abzug gibt es
wegen der kleinen Startschwierigkeit, aber der Rest der Story hat mich
begeistert. Jeder, der auf der Suche nach einem leichten Liebesroman ist,
sollte diesen unbedingt lesen.
Bewertung: 4/5 Sterne ⭐
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