Rezension "Someone New" ~ Laura Kneidl

"Ich mache mir ständig Gedanken, wen andere in mir sehen. Aber wenn icih bei dir bin, kann ich ganz ich selbst sein." ~ Someone New - Laura Kneidl

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Kennt ihr das, wenn man ein Buch liest und sich so in die Geschichte vertieft, dass die Seiten nur so verfliegen? Plötzlich seid ihr tatsächlich schon auf der letzten Seite und eure Welt bricht für einen kurzen Moment zusammen, denn nun müsst ihr euch von den Charakteren verabschieden, die euch während des Buchs ans Herz gewachsen sind.

Genauso erging es mir mit „Someone New“ von Laura Kneidl. Selten wurde ein Buch so gehyped wie dieses. Man kann Instagram ja kaum noch öffnen, ohne von Bildern des wunderschönen Covers erschlagen zu werden. Unter anderem deshalb hatte ich auch sehr hohe Erwartungen an die Geschichte von Micah und Julian, die mich am Ende doch sehr überrascht hat.

Das Buch handelt von Micah und Julian, ihren neuen Nachbarn. Ihre Beziehung zueinander ist gleich von Anfang an angespannt, da Julian wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Julian ist kühl, abweisend und gibt ihr nicht einmal die Chance, sich zu entschuldigen. Micah fühlt sich auf der einen Seite schrecklich deswegen, doch gleichzeitig ist sie fasziniert von Julians undurchdringlicher Art und will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte…

Niemals hätte ich mit diesem Geheimnis von Julian gerechnet, das am Ende völlig unerwartet offenbart wird. In diesem Fall ist das Buch vielen anderen Büchern voraus, bei denen man meistens schon nach wenigen Seiten das Ende voraussagen kann. Mit Micah konnte ich mich dagegen überhaupt nicht identifizieren. Ihr etwas vorlauter und verzogener Charakter hat bei mir nicht gerade für Sympathie gesorgt. Auch ihre sonstige negative Eigenstellung hat mich das Buch über eher genervt: Studium doof, Bruder doof und Eltern sowieso. Natürlich sind ihre Eltern wirklich herzlose Menschen, dennoch lebt sie auf ihre Kosten, lässt sich von ihnen eine Wohnung kaufen und nutzt scharmlos die Kreditkarten aus.  Julian hingegen ist mein heimlicher Held in dem Buch. Er ist eine Kämpfernatur. Durch den Umgang mit seinem Geheimnis stellt er ein Vorbild für viele junge Menschen mit ähnlichen Problemen dar. Aufgrund dessen war ich enttäuscht, dass man von seiner Geschichte nur so wenig erfährt. Die Auflösung kommt erst sehr spät und ich hätte ihn gerne ein wenig mehr auf seinem Weg begleitet. Die wichtige Message des Buches kam mir deshalb einfach zu kurz, denn wenn man so ein komplexes Thema anspricht sollte man sich auch ausführlicher damit auseinandersetzen. Hätte es den „großen Knall“ schon früher gegeben, hätte man sich intensiver damit auseinandergesetzt und das Thema tiefer behandelt, wäre „Someone New“ jedoch ein potenzielles Jahreshighlight für mich geworden. Der tolle Schreibstil hat es mir ermöglicht nur so durch die Seiten zu fliegen und das Buch war definitiv mal was anderes.

Fazit: Tolle Idee, tolles Cover, an der Umsetzung mangelte es jedoch leider. Jeder, der mal ein etwas anderes New Adult Buch lesen oder einfach für sich selbst entscheiden möchte, ob die Geschichte den Hype wert ist, sollte „Someone New“ unbedingt lesen.

3/5 Sternen ⭐

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